Flugberichte

Fliegen ist einfach ... unbeschreiblich. Oder doch nicht?

Hier können Sie nachlesen, was unsere Mitglieder in Vereins- oder eigenen Flugzeugen alles erlebt haben – bebildert natürlich. Gefällt Ihnen das? Lassen Sie es uns wissen - dann können wir ein wenig unsere Piloten drängen uns ihre Geschichten zu liefern.

Viel Vergnügen beim Lesen!

 

Fliegen, essen und an der Elbarallye teilnehmen

 

Ursprünglich war Norwegen das Ziel unserer Träume, aber diverse Kaltfronten und verspätete, in Skandinavien notwendige Tankkarten haben uns kurzfristig (am Abend vor dem Abflug) auf Gegenkurs Richtung Süden geleitet. Aus dieser Erfahrung gelernt, haben wir beschlossen, unsere Route nur noch kurzfristig zu planen. So sind vier Junggebliebene (zusammen 103 Jahre alt) mit zwei Oldtimern (zusammen nochmal 17 Jahre älter) Anfang Juni aus einem Elchinger Regenschauer direkt in die venezianische Hitze geflogen. Die italienische Flugsicherung hat uns in einem sehr steilen Abstieg aus FL100 über den Dolomiten direkt unter die Lufträume der Poebene geschickt - und damit in die südländische Urlaubsstimmung. Mit einem Auge auf dem vorgelagerten Inselchen und mit dem anderen den künstlichen Horizont im Blick, haben wir durch Dunst über dem Mittelmeer schließlich den Flugplatz Lido erreicht.

Abseits jeglicher Touristenroute sind wir zweieinhalb Tage durch die charmanten Hintergassen von Venedig geirrt (viele Sackgassen und plötzlich auftretende Kanäle), haben die Regata Storica beobachtet (italienische “Fahrkünste” spiegeln sich auch auf Wasserstraßen wieder), wurden königlich bekocht und konnten auf unserer Dachterrasse besten Wein genießen. La Dolce Vita eben.

Nach zwei Tagen Stadt war es Zeit für ein bisschen Ruhe und Natur - vorerst hatten wir genug von Menschen, auch wenn Venedig noch verhältnismäßig leer war. Aufgrund guter Erfahrungen und der zuvor genannten Wettersituation entschieden wir uns auf unserer Dachterrasse für unser nächstes Ziel: Marina di Campo, Isola d'Elba. Nach einem Start aus Lido mit traumhafter Sicht ging es mit Radio Padova (126,425 - babedi bubedi) auf den Ohren an Bologna vorbei in Richtung Apennin und Florenz. Da uns die Lotsin dort aufgrund der Kombination aus Wolken, Bergen und VFR-Beschränkungen unsererseits auf ihrem Radar nicht sehen konnte, erhielten wir eine ungewohnt offene Freigabe: “heading changes own discretion, just advice of altitude changes”. Danach klarte das Wetter wieder auf und wir steuerten erneut auf das Mittelmeer zu.

Dort war es so schön, dass wir direkt 4 Tage geblieben sind. Die Stammpizzeria war bereits bekannt, den Rest galt es zu entdecken. Besonders die kleine, lokale Bäckerei, in der man mangels Italienischkenntnissen mit Händen und Füßen grandiose Pistaziencroissants erstehen kann, ist hier hervorzuheben! Nachdem wir am ersten Tag fußläufig Strände, Berge (natürlich in der Mittagssonne), Verteidigungsanlagen und den lokalen Supermarkt erkundet hatten, galt es technisch aufzurüsten.

3 Ausgewachsene und ein Kurzer passen zusammen mit 4 Rucksäcken in das Auto der Italiener: den kleinen Fiat 500 Panda!

Im östlichen Inselteil eignete sich unser Fahrer schnell den lokalen Fahrstil an (don’t be gentle, it’s a rental), sodass wir formschlüssig im kleinen Italiener auch die steilsten Serpentinen - stets mit mindestens 3 Kontaktpunkten zum Asphalt oder sonstigen Straßenbelägen - erklommen. Wir erforschten Weltkriegsbunker, Kaffeespezialitäten und genossen die Sonne, während manch einer sogar tauchen ging. Mit jugendlicher Leichtigkeit wurden Schlösser in Wolken (zeitweise sogar mit Aussicht auf Porto Ferraio) und zum Sonnenuntergang auch so mancher Fels im Meer erklommen. Die Scenic Route im westlichen Inselteil haben wir hingegen größtenteils nur per Auto erkundet, was die beiden Pärchen auf den Vorder- und Rücksitzen entspannt genießen konnten.

Alles Gute hat auch ein Ende, so entschieden wir uns für den nächsten Halt in Cannes, Südfrankreich. Der Zugang zum Flugplatz auf Elba war gewohnt humorvoll und hätte auch eine Stunde früher passieren können, wenn man das AIP richtig liest. Bei der Vorflugkontrolle entdeckten wir ein plattes Spornrad an der Piper. Ein nicht ganz triviales Problem an einem Verkehrsflugplatz in Südeuropa, wie sich herausstellte. Die zunächst angeforderte Luftpumpe entpuppte sich als LKW mit 2 Mann Personal, die uns bestätigen konnten: Da bleibt keine Luft drin. Mit Hilfe von italienischem Qualitätswerkzeug, einer improvisierten Werkbank ohne Schatten, einem gefundenen Putzeimer und mitgebrachtem Flickzeug wurde der Schlauch repariert. Dank vier gedrückter Daumen hielt er auch bis nach Hause.

Unser Flugplan wurde durch Pisa Approach kurzfristig umgeworfen - durch die Kontrollzone geht nicht. Aber “stay below 1000 ft, follow the coastline” als Alternative für die nächsten 40 km nahmen wir, ohne zu zögern gerne an. So eine 737 im ILS-Anflug bei minimum separation über einem ist schon verdammt groß…  Vorbei an den Carrara-Steinbrüchen und durch die Genua-Kontrollzone drehte sich unser Kurs langsam wieder südwärts, auf Nizza folgt Cannes. Kurz gesagt: Toller Flughafen mit guten Preisen und nettem Personal. Die Stadt hat uns nicht überzeugt. Vielleicht lag's an der schwäbischen Budgetplanung. Als kleine Entschädigung durften wir am nächsten Tag an der Küste entlang die Kontrollzone verlassen. Der Flughafen ist wirklich zu empfehlen.

Vorbei an Sisteron und Gap, entlang der Écrins, kam der letzte Halt zum Vorschein: Grenoble - Aérodrome Le Versoud. Hier fühlten wir uns wieder wohl, auch wenn kleinere Sprachbarrieren im Anflug (ein aufgeregtes “deux Allemands” als Warnung für die anderen Flieger) und im Bus auftraten und uns fast kein Restaurant einlassen wollte. Wir gehen einfach davon aus, dass es nicht an unserem Erscheinen lag. Um Frankreich entspannt zu entdecken, ist Grenoble nichtsdestotrotz eine Empfehlung. Schöne Architektur, toller Ausblick von der Festung auf den Berg (Seilbahn vorhanden) und vorzügliches Essen. Sowohl Froschschenkel als auch Eclairs und Croissants konnten überzeugen. Der letzte sprachliche Erfolg in der Bäckerei vor dem Abflug nach Hause hat dem einzigen, die Landessprache Stammelnden dann doch Mut gemacht, das Land wieder zu besuchen. Der Heimflug war nach vielen aufregenden Tagen ein passender Abschluss. Vorbei am Mont Blanc und dem Genfer See quer durch die Schweiz, bis über dem Schwarzwald wieder gewohnt der kompetente FIS-Onkel die Qualitäten der Allgemeinen Luftfahrt heiter kommentierte. Bitte gleich sagen, dass man mit Flugplan aus Frankreich kommt - das erspart viel Schreibarbeit. Haben wir dann auch ausführlich erklärt bekommen.

Flugstunden: 13

Kilometer (Luftlinie): 1900

Kilometer (Fiat Panda): 200

Tage gesamt: 9

Tage mit Oliven im Gepäck: 6

Verspeiste Tiramisú: alle

Gefundene Geocaches: 10

Kompensation CO2-Ausstoß: 46€

Von Aalen auf die Insel Elba

Am Montag den 23.05.2022 starten wir mit der Aquila D-EJGO um 10:08 lokal in Aalen und wollen heute über Trento / Mattarello (LIDT) nach Marina di Campo (LIRJ ) auf die Insel Elba fliegen und dort bis Freitag unseren Urlaub verbringen. Die Vorhersagen sind gut und die letzten Wolkenreste über dem Brenner sollen bis zu unserer Ankunft abgetrocknet sein. Die Route führt uns über die veröffentlichte VFR Transitroute durch die Kontrollzone Innsbruck und von dort aus über den Brenner Pass nach Bozen und weiter nach Trento. Die Stimmung der Lotsin in Innsbruck ist schon mal ganz gut. Sie scherzt mit den anfliegenden Besatzungen und auch wir kriegen sofort unser „proceed as requested“. Nach Verlassen der CTR Innsbruck geht es über den Brennerpass durch das Etschtal vorbei an Bozen nach Trento, wo wir nach einer Flugzeit von 02h:06min zwischenlanden, tanken und uns die Beine vertreten. Der Tankautomat in Trento akzeptiert leider nur Scheine und keine Kreditkarten, so dass wir ihn mit mehreren Scheinen füttern müssen, bis die gewünschte Spritmenge in die Tanks der Aquila geflossen ist. Mit unseren rudimentären Kenntnissen der italienischen Sprache schaffen wir es leider auch nicht, dem Automat eine Quittung zu entlocken, so dass wir die nette Dame auf dem Turm in Trento bitten, uns die Quittungen für unsere Tankvorgänge auszudrucken, was diese auch gerne für uns macht.

Spätestens jetzt merken wir, dass wir wirklich in Italien sind. Hat sich die Dame doch die von Alfonso Bialetti erfundene und weltweit bekannte Espressokanne genannt „Moka Express“, auf ihren Unterarm tätowieren lassen. Wir fragen uns, was wohl das schwäbische Äquivalent dazu wäre? Um sich eine Spätzlepresse als Tattoo auf den Unterarm stechen zu lassen bräuchte es wohl eine Verbundenheit mit der württembergischen Kultur, über die wir als Badener vom Oberrhein und Bayrisch-Schwäbin aus Augsburg, (noch) nicht verfügen.

Gestärkt von der eigenen Brotzeit starten wir nach einer ausgiebigen Pause wieder in Trento und folgen dem Etschtal nach Süden. Vor Verona wechseln wir auf Milano Radar. Es ist einiges los auf der Radarfrequenz, aber der Radarlotse spricht, wie übrigens alle italienischen Flugsicherungs- und Fluginformationsdienste auf dieser Reise, ein astreines und gut zu verstehendes Englisch. Mehrere Ferienflieger sind im Anflug auf Verona / Villafranca (LIPX) und der Radarlotse weißt uns an, auf 2000 Fuß zu sinken und uns auf ein paar Vollkreise einzustellen. Nach 2 Kreisen ist die Ryanair gelandet, wir können unseren Kurs wieder aufnehmen und der Lotse bedankt sich sogar für unsere Kooperation. Auf Höhe des Flugplatzes Reggio Emilia (LIDE) beginnen wir mit unserem Steigflug, um den Apeninn zu überqueren und melden uns danach bei Pisa Approach. Wieder ist viel los auf der Frequenz, aber dieses Mal lässt uns der Lotse die CTR Pisa in 5000 Fuß queren, was für deutlich angenehmere Temperaturen im Cockpit sorgt, als in niedrigerer Höhe fliegen zu müssen. Wir folgen der Küstenlinie nach Süden und queren das ligurische Meer mit der kürzestmöglichen Überwasserstrecke. Der Anflug auf Marina di Campo führt uns dann durch die Berge von Elba zur Piste 16.

Nach einer Flugzeit von 02h:27min ab Trento landen wir in Marina di Campo und rollen zur großen Gras Abstellfläche. Nach dem Aussteigen steht sogar schon ein Auto bereit, um uns ans Terminal zu fahren. Wir lehnen allerdings dankend ab, da wir nach über viereinhalb Stunden des Sitzens in der GO, die 200 Meter bis zum Terminal gerne zu Fuß zurücklegen. Nachdem wir die Aquila mit unseren mitgebrachten Erdankern verzurrt haben, verlassen wir den Flugplatz und gehen zu Massimo Tagliano, der die Autovermietung elbabycar betreibt. Bei ihm holen wir unseren Fiat 500 ab, mit dem wir in den nächsten 4 Tagen die Insel Elba erkunden werden. Es ist Ende Mai, und auf Elba sind erfreulicherweise weniger Touristen als erwartet.

In den nächsten Tagen besteigen wir den höchsten Berg der Insel, den Monte Capanne, lassen uns in Marciana mit lokaler mediterraner Küche verwöhnen, sehen uns die antike Hafenstadt Portoferraio, den ersten Verbannungsort Napoleons an, schwimmen in einer menschenleeren Bucht, oder lassen uns von einer Archäologin eine ausgegrabene römische Villa erklären. 

Viel zu früh müssen wir am Freitag den 27.05. unseren Urlaub auf Elba wieder beenden. Wir nehmen auf dem Rückweg die gleiche Route und landen nach insgesamt knapp 9 Flugstunden um 17:14 lokal wieder in Aalen.

 

Informationen:

Route: EDPA-LIDT-LIPX-LIDE-LIRP-LIRJ

Mietwagen: http://www.elbabycar.com/elba-autoverleih.php

Unterkunft: Valle dei Mulini B&B, Via del Pozatello 5, 57030 Marciana, über www.booking.com

Essen: https://www.osteriadelnoce.com/

Flugzeit hin und zurück: 08h:52min

Landegebühren LIRJ, inklusive 5 Tage parken für A210 mit 750kg: ca. 75€

Empfehlenswerte Webseite mit vielen Infos zum Fliegen in Italien von Philip Tiemann:

http://www.fliegen-in-italien.de/

 

Vom 11. bis 13. Juni 2021 schlossen sich zwei Aalener Piloten einer Flieger Gruppe aus Ingolstadt an, um die Kroatische Küste zu erkunden.

Aus Aalen startete die Besatzung der D-EPUZ, eine DA40TDI, bereits am Donnerstag Nachmittag nach Ingolstadt Manching, um gleich früh morgens vor dem Briefing abflugbereit (gecheckt, betankt und beladen) zu sein. Die zweite Aalener Maschine, eine privat betriebene Fuji FA-200, stieß am Freitag früh aus Gerstetten zur Gruppe nach Manching.

Noch bei Resten von Nebelschwaden zeigte der zivile Bereich des Flugplatzes Manching schon früh morgens ab kurz vor 7.00 Uhr geschäftiges Treiben. Alle Besatzungen hallten ihre Flugzeuge aus, um diese startklar zu machen. Auf 8 Uhr war das gemeinsame Briefing angesetzt. Insgesamt 19 Piloten und Besatzungsmitglieder mit 7 Flugzeugen waren mit von der Partie. Beim Briefing zeigte sich das Wetter am Freitag für die Alpenüberquerung nicht von seiner guten Seite. Der ursprüngliche Plan bei Salzburg über Obertauern nach Süden bis Villach zu fliegen, wurde aufgrund des Wetterstaus an den Ostalpen schnell verworfen. Der Plan B über den Brennerpass durchs Pustertal nach Villach oder eben direkt nach Venedig schien auch noch zweifelhaft, da im Inntal auch noch zwei Wolkenschichten das Tal abschirmten. Damit blieben aber immer noch mehrere Optionen in den Süden nach Slowenien zu gelangen. Reschenpass, in Innsbruck am Flughafen abwarten oder die große Runde und die Alpen im Osten umfliegen. Der Flugplatz Portoroz war unser erstes Ziel. Nach Abgleich der Optionen mit den Wetterprognosen zeigte sich dann doch das Inntal und der Brennerpass als fliegbar und die geschlossene Wolkendecke als ausreichend hoch, um den Pass sicher zu überfliegen.


Flugplatz Ingolstadt Manching ETSI

 


Schloss Nymphenburg München

 


Im Inntal zwischen den Wolkenschichten

 


Innsbruck

Organisatorisch war der Ausflug so geregelt, dass wir nicht als Formation geflogen sind, sondern die Briefings gemeinsam gemacht haben, aber jede Besatzung für sich die Flugplanung, Flugrouten Festlegung, Aufgabe des Flugplans sowie den Flug selbständig durchgeführt hat. Fluglehrer als Unterstützung und Coach waren ausreichend dabei. Somit war der Ausflug auch ein guter Lerneffekt fürs Fliegen im Ausland. Zeitplan, Ziele, Abstellmöglichkeiten und Sprit an den Flugplätzen, Unterkünfte und die Gastronomie waren bereits vorab organisiert.

Bis spätestens 10:30 Uhr war der Start in Manching ETSI vorgesehen und pünktlich waren alle Maschinen in der Luft. Die Flugroute führte uns dann über München, Rosenheim und Kufstein ins Inntal. Langen Information entließ uns aus ihrer Frequenz und der überaus freundliche Lotse in Innsbruck lenkte uns an der Autobahn entlang zum Brennerpass. Nach dem vierten oder fünften Flugzeug mit dem gleichen Vorhaben vor dem Pflichtmeldepunkt fragte er, ob wir denn auf einem Vereinsausflug unterwegs wären. Spätestens vor Innsbruck war dann auch klar, dass die obere Wolkendecke ausreichend hoch für die Passüberquerung sein würde und wir stiegen bereits im Inntal auf eine ausreichende Flughöhe.


Europabrücke im Wipptal auf dem Weg zum Brennerpass

Erwartungsgemäß erreichten wir dann in Italien nach dem Brennerpass zwischen den Bergen Padova Information über den Funk nicht und so war dann Bozen unser erster Funk Kontakt in Italien. Man muss sich schon etwas an das Funk Englisch mit italienischem Akzent gewöhnen, aber das klappte schneller als erwartet. Da das Pustertal nach Villach wegen des Wetters nicht fliegbar war, änderten wir unser Vorhaben des Flugplans per Funk und planten unsere Streckenabschnitte nach Bozen, Trento, vorbei am Lago di Caldonazzo und Lago di Levico in Richtung Meer über das VOR VIC Vicenza und vorbei an Padova an die Küste. Ein paar unserer Ausflugskameraden flogen dann noch einen Abstecher über den Gardasee und an Verona vorbei. Beeindruckend ist, wenn man aus dem Bergtal bei Piovene Rocchette fliegt und sich dann die Weite der Po Ebene vor einem auftut. Ab dem VOR Vicenza zeigte sich dann die VFR Fliegerei im europäischen Ausland:  Flughöhe 1.500 ft !   Padova Information lotste uns dann noch etwas weiter südlich über den Meldepunkt Chioggia und dann an der Küste entlang vorbei an Venezia Lido und über Jesolo vorbei Caorle und Bibione direkt zum Pflichtmeldepunkt Vicky von Portoroz. Ab Slowenien zeigte sich dann auch das Wetter von der herrlichsten und warmen Seite. Nach 352 Nautischen Meilen und ziemlich genau 3 Stunden Flugzeit erreichten wir den Flugplatz Portoroz in Slowenien. In LJPZ wurden dann erst die Flugzeuge "gefüttert" und dann ging es mit dem Sammel Taxi nach Piran ins Fischrestaurant an der Uferpromenade zum Mittagessen.


Lagune


Venedig


Tanken mit der DA40TDI macht in Slowenien und Kroatien Spaß !  Geringer Verbrauch und JET A1 kostet unter 1,50 EUR pro Liter.    wink


Piran

Nach dem leckeren Mittagessen in herrlicher Urlaubsatmosphäre machten wir uns auf für den interessanten Teil der Flugstrecke. Auf der sogenannten ADRIA 1 VFR Route entlang der kroatischen Küste in 1.500 ft über dem glasklaren adriatischen Meer vorbei an zahllosen kleinen und größeren Inseln. Unsere geplante Route führte quer durch Istrien, dann östlich entlang der Insel Cres und dann immer Kurs Südost über die lange Inselkette des Nationalparks Kornati bis nach Split. Allerdings stand dann genau auf der VFR Route durch Istrien ein mächtiges Gewitter vor uns. Nun folgte der vermeintlich erste Stresstest mit den kroatischen Fluglotsen. Wie werden die Lotsen reagieren, wenn wir von den veröffentlichten und geplanten Strecken abweichen wollten? Wird es größere Hürden aufgrund der vielen militärisch genutzten Lufträume geben? Weit gefehlt... Pula Radar hatte wohl den entspanntesten Lotsen überhaupt. Jegliche Anfrage zu Streckenänderungen aller unserer sieben Flugzeuge aufgrund des Wetters beantwortete er mit einem ruhigen APPROVED. Solange man ihm ansagte, was man vor hatte, hat er alles genehmigt. So flogen wir dann direkt über Pula und quer über die Insel Cres wieder auf unsere ADRIA 1 Route. Somit hatte sich auch der Bericht unseres Organisators zum Fliegen im europäischen Ausland bewahrheitet. Es ist trotz der vielen verwirrenden Lufträume viel weniger kompliziert als man denkt und wirklich entspannt. Solange man klare Anfragen bei den Lotsen macht, was man vor hat, erhält man in der überwiegenden Zahl der Fälle eine Freigabe oder eben eine Anweisung, wenn es mal nicht funktionieren sollte. Und so wurden wir von Pula Radar, Zadar Radar und Split Radar während dieses wunderbaren Fluges über die sagenhafte Landschaft bis an den Endanflug von Split Kastela LDSP begleitet. Man konnte sich an den vielen Inseln, am Meer und an den vielen Buchten gar nicht satt sehen. Die Flugzeit von 1:40 war dafür fast zu kurz.


Kornati


LDSP Split


Uferpromenade vor der Altstadt in Split

Nach dem Abstellen der Flugzeuge auf den Parkpositionen wurden diese von der Handling Mannschaft des Flughafens sofort selbständig professionell verzurrt. Bezahlen konnte man sofort direkt in einem Fahrzeug des Flughafens noch auf dem Vorfeld, was die Abwicklung sehr beschleunigt hat. Anzumerken ist, dass für den erbrachten Service die Kosten recht angemessen waren. Anschließend ging es dann mit dem Taxi in die Altstadt von Split zu den Hotels und zu einem sehr leckeren Abendessen. Ausklingen ließ man den Abend an der Uferpromenade.

Am nächsten Tag führte uns ein relativ kurzer Leg mit 1:10 h von Split nach LDDU Dubrovnik, dem Ziel unserer Reise. Ohne relevanten Steigflug ging es gleich wieder auf die ADRIA1 VFR Route Richtung Südosten an der wunderbaren Küste entlang. Um nicht noch einmal steigen zu müssen folgten wir ab dem Meldepunkt KORCULA nicht der ADRIA1 Route, sondern flogen an der Küstenlinie entlang zum Meldepunkt A2 und bekamen erfreulicherweise gleich die Freigabe für den Direktanflug auf die Runway 11, was uns direkt an der Altstadt von Dubrovnik vorbeiführte. Was für ein Fotomotiv...
Durch den kurzen Flug hatten alle Flugzeugbesatzungen den kompletten Nachmittag und Abend zur freien Verfügung, was alle für einen Rundgang in der Altstadt nutzten. Und auch das Bad in der Adria am Stadtstrand von Dubrovnik durfte nicht fehlen.


Meldepunkt KORCULA


Altstadt Dubrovnik querab Direktanflug auf Final Runway 11


on Final Runway 11 LDDU Dubrovnik

 

Am nächsten Tag stand schon die Heimreise auf dem Programm. Wie schnell doch die Zeit vergeht und wie weit man doch in der kurzen Zeit mit dem Flugzeug kommt. Schon beinahe unwirklich, wenn man das nicht oft macht... Großes Hindernis des Tages war dann allerdings die Bezahlung, bevor wir starten konnten. Das etwas unerfahrene Personal hatte Mühe uns als Privatflieger der Allgemeinen Luftfahrt abzurechnen. Daher dauerte die Bezahlung eine gefühlte Ewigkeit und damit verzögerte sich der Zeitplan doch stark. Und: Dubrovnik hat gesalzene Gebühren für die Allgemeine Luftfahrt. Nach dem Start führte uns das erste Leg wieder die schöne Küste entlang der ADRIA1 Route nach LDPL Pula. Flugzeit 2:18 h. Und wie bereits gewohnt, gut und entspannt begleitet von Dubrovnik Radar, Split Radar und und Zadar Radar über den Inselflugplatz Losinj hinweg zum Pflichtmeldepunkt S8 von Pula. Da alle Maschinen unserer Gruppe zeitnah dort eintrafen, wurden fast alle in ein kurzes Holding Pattern geführt. Der Flughafen Pula zeigte sich organisatorisch gut und zügig aufgestellt und nach dem Tanken ging es gleich mit den Taxis zum Mittagessen. Aus unserer Sicht ist Pula ein wirklich lohnendes Ziel in Kroatien und nicht weit entfernt.







LDPL Pula

Nach dem Mittagessen mussten wir dann doch etwas auf die Uhr schauen, denn wir mussten ja mit der D-EPUZ vor 20 Uhr wieder zurück in Aalen sein, bevor der Platz schließt. Und wir mussten vorher noch in Ingolstadt Manching die angemeldete grenzpolizeiliche Abwicklung passieren. Die Streife der Bundespolizei wartete dort auf alle unsere Rückkehrer aus Kroatien. Da sich das Wetter in den Alpen über das Wochenende deutlich verbessert hat, planten wir die Route durch Slowenien nach Villach, Mauterndorf und dann entlang einer tiefen GAFOR Route über den Obertauern Pass (5.800 ft) nach Salzburg und weiter nach Manching. Das Wetter hätte zwar eine direkte Überfliegung der Alpengipfel leicht ermöglicht, aber wir wollten diese Schlechtwetter Route einmal praktisch erfliegen, um später bei schlechten Wetterbedingungen auf diese Erfahrung zurückgreifen zu können. Nach dem Start in Pula querten wir Istrien nach Norden und flogen die VFR3 Route in Slowenien zum Bleder See, dann über die Karawanken (Meldepunkt NIPEL) an Villach vorbei Richtung Millstätter See. Von da an folgten wir wie geplant der GAFOR Route nach Mauterndorf und über den Obertauern Pass zur Autobahn A10 und zum Meldepunkt Pass Lueg der Salzburger Kontrollzone. Nach dem Passieren des Salzburger Luftraums erreichten wir wieder den deutschen Luftraum über dem Meldepunkt BADIT bei Burghausen und wurden von einer völlig überlasteten Frequenz von Langen Information überrascht. Wir unterflogen die Münchner Lufträume und wurden von einem sehr freundlichen und hilfsbereiten Flugleiter in Ingolstadt/Manching empfangen, damit wir zügig wieder starten konnten. Nach kurzer Diskussion mit der Bundespolizei über den Corona Inzidenzstatus von Kroatien konnten wir kurz darauf um 19:12 (local) wieder abheben mit Kurs auf EDPA. Da wir rechtzeitig vor Platzschließung um 20 Uhr in Aalen sein wollten, konnten wir uns leider nicht mehr von den anderen Flugzeugbesatzungen persönlich verabschieden. Um 19.40 landeten wir am Sonntag wieder wohlbehalten in EDPA mit vielen gesammelten Eindrücken, Bildern und Erfahrungen an nur einem aber sensationellen Wochenende.





Landschaft östlich von München

 

Am 14. Mai 22 ging es zum ersten Sky Girls Ausflug nach Friedrichshafen. Wir konnten uns den Feuersteinern anschließen und an einer exklusiven Führung durch die Zeppelinwerft teilnehmen. Die Besichtigung wurde von Johannes Schmelz organisiert, der am Feuerstein und in der Fliegergruppe Giengen als Fluglehrer aktiv ist. Johannes, hab vielen Dank an dieser Stelle für die Organisation und Deine Geduld mit den Flugverspätungen.

Wir trafen uns gegen 9 Uhr am Flugplatz und richteten uns die Flugzeuge her. Die Aquila D-EPSY und die Cessna D-EDBR wurden gecheckt, bestückt und betankt. Bei herrlichstem Wetter konnten wir den Ausflug genießen. Die Cessna war bei ordentlicher Zuladung schon deutlich schwerfälliger als "gewohnt".

Nach etwa einer Flugstunde waren wir am Bodensee und ließen uns am Vorfeld von Sicherheits-Shuttles abholen. Bevor diese eintrafen, beobachteten wir schonmal eine Zeppelinlandung auf der anderen Seite des Flugfeldes. 

Die diesjährigen Flughafenmoden in orange und gelb, gezeigt von den SkyGirls 😉 :

Vom Vorfeld wurden wir sehr freundlich per Shuttle zum Terminal gebracht.

Nach erfolgreicher Bezahlung der Lande- und Abstellgebühren, suchten wir vergeblich nach einer kurzfristigen Transportmöglichkeit zur Zeppelinwerft. Glücklicherweise konnten wir auf unsere privaten Shuttles ausweichen. Vielen Dank an Meggi Kumpf und Johannes Schmelz von der Fliegergruppe Giengen für Ihren spontanen Einsatz als Shuttle-Service.

 Nur ca. 1h nach Plan konnte die Besichtigung der Zeppelinwerft starten. Tourguide Bernd (links) hat uns historische Anekdoten und technische Details zu den Zeppelin-Luftschiffen kurzweilig und anschaulich erzählt.

Ende des Jahres soll ein weiterer Zeppelin in Bau gehen und es gibt während der Bauzeit sicher noch mehr zu sehen und anzufassen.

 Als wir quasi bereit waren, die theoretische Prüfung zu Historie und Technik in der Luftschifffahrt abzulegen, durften wir zum Freizeitprogramm übergehen.

Wir fanden einen Bus, der uns zum Stadthafen brachte. 

 Eis schleckend schlenderten wir die Promenade entlang zu einem Kiesstrand.

 

Das Flugzeug mit den Mitfliegern ohne Fluglizenz wurde vor dem Rückflug von der Security des Friedrichshafener Flugplatzes überprüft. Man weiß ja nie, auf was für Ideen die Gäste so kommen 😉.

 

War cool, die Sonderbehandlung für Flight Crews an einem Flughafen zu bekommen, absolut zur Nachahmung empfohlen! Viel Spaß 

 

6 Ultraleichtflugzeuge, 10 motivierte Piloten und eine Passagierin begeben sich am Vatertag auf Südkurs.