Nach zwei Jahren Pause konnte der Luftsportring Aalen in diesem Jahr wieder ein Sommerfest für seine Mitglieder ausrichten. Traditionell werden bei diesem gemütlichen Zusammensein auf der Terrasse der Flugplatzgaststätte langjährige Mitglieder geehrt. Zum Ersten Mal wurde in diesem Jahr ein Mitglied für 70 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Fritz Hachtel erhielt eine extra dafür kreierte neue Treue-Urkunde vom Vorstand des LSR Aalen.

Ein Leben für die Fliegerei, Fritz Hachtel - 70 Jahre Mitglied im Luftsportring Aalen

Bereits als Kind hat sich Fritz Hachtel für alles was fliegt interessiert. Als Jugendlicher suchte er dann zielstrebig den Kontakt zu den Fliegern aus seiner Heimatstadt Aalen.

Noch war die Pri­vat­flie­ge­rei ver­bo­ten. Doch es zeichnete sich schon ab, dass der Se­gel­flug wie­der frei­ge­ge­ben wird. Auf der Ostalb for­mier­ten sich die ehe­ma­li­gen Flie­ger, um Vor­be­rei­tun­gen für einen Neu­be­ginn zu tref­fen. Am 6. Ja­nu­ar 1951 wurde die Flie­ger­grup­pe Aa­len-​Un­ter­ko­chen ge­grün­det. Fritz Hachtel kannte Karl Weiher­mül­ler, ers­ter Vor­sit­zen­der und Hans Ri­chardt, seinen Stell­ver­tre­ter. Doch er war damals noch zu jung. Eine Mitgliedschaft war noch nicht möglich. Doch schon im darauf folgenden Jahr, 1952 war es für Fritz Hachtel so weit. Sein Traum wird war, der Beginn einer besonderen Fliegerlaufbahn.

Als 16-Jähriger beginnt er am Westerfeld bei Neukochen mit dem Segelflugsport. Ist immer dabei, schiebt die Flugzeuge den Berg hoch und ist in der Fliegerwerkstatt in Neukochen aktiv. Inzwischen ist der Luftsportring Aalen auf dem Härtsfeld bei Elchingen heimisch geworden. Der Flugplatz Elchingen entsteht und Fritz Hachtel ist einer der Aktivposten im Verein. Er macht seine Windenfahrer-Lizenz und fliegt mit dem damals neuen L-Spatz seinen ersten Überlandflüge.

Schon 1959 erlangt er den Luftfahrerschein für Motorflugzeuge und wird 1970 Motorfluglehrer. Zehn Jahre später, 1980, folgt die Wahl in den Fachausschuss für Motorflug und 1985 wird er als Motorflugreferent ins BWLV-Präsidium und ein Jahr später vom Regierungspräsidium als Prüfungsrat und Sachverständiger für den Bereich Nordwürttemberg berufen. Für all diese Verdienste wurde er zum Ehrenmitglied im BWLV und dem Deutschen Motorflugtag ernannt.

Bis 2004 ist er Prüfungsrat und Fluglehrer. 2016 beendet er seine aktive Fliegerlaufbahn. Dem Baden-Württembergischen Luftfahrtverband und seinem Luftsportring bleibt er jedoch treu. Er sorgt dafür, dass Wettbewerbe nach Elchingen kommen. „Luftsport“ – er nimmt das Wort als Synonym für die Präzision und das Können der Piloten. Sein Sohn Steffen hat den Fliegervirus von seinem Vater übernommen. Fritz Hachtel feierte am 8. April 2022 seinen 86. Geburtstag.


Fritz Hachtel mit Vorstandsvorsitzendem Helmut Albrecht (li.) und Schriftführer Arnim Schaffitzel (re.)

 

Für ihn stand immer das technisch Machbare im Fokus, Rupert Feifel - 60 Jahre Mitglied im LSR Aalen

Einer von Hachtels Weggefährten und Fliegerfreunden ist Rupert Feifel (Jahrgang 1940) - ein paar Jahre jünger. Aufgewachsen in Wasseralfingen lebt er inzwischen seit über 50 Jahren in Heidenheim. Dem Luftsportring Aalen ist er seit 60 Jahren treu. 

Rupert Feifel wurde zum Ehrenmitglied des LSR Aalen ernannt

1962 kommt er nach Elchingen. Davor war er für einige Jahre bei der ehemaligen Fliegergruppe Lauchheim. Er hat an dem bekannten Segelflugzeug mit V-Leitwerk, der KA 1 mitgearbeitet. Eine der ersten Nachkriegskonstruktionen von Rudolf Kaiser. Genau dieses Flugzeug hatte viele Jahre einen Platz im Deutschen Museum. Schon früh hat Rupert Feifel mit dem Streckensegelflug begonnen. Mit der Ka 6 hat er 1975 die Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug gewonnen.

Mit einem Segelflugzeug des Typen Ka-6 fliegt er 500 Km; damals Deutscher Rekord. Davor hat noch niemand solch eine Strecke mit einer Ka-6 in Deutschland geschafft. Eine Besonderheit damals schon, im Teamflug. Sie fliegen zu dritt im Team, zusammen mit dem jungen Manfred Streicher und Thomas Hafner.

Viele Segelflugmeisterschaften in ganz Deutschland fliegt Feifel erfolgreich mit. Immer das Maximale aus einem Tag „rausholen“ und große Strecken fliegen. Zudem hat er sich immer sehr stark als Fluglehrer eingebracht. Sein Fachwissen und die Leidenschaft für den lautlosen Flug an die nächste Generation weitergegeben. Auch in der Werkstatt wird mitgearbeitet. Bis 2011 ist er zudem als techn. Prüfer für Segelflugzeuge tätig. Wenn es um GFK-Reparaturen geht, ist Feifel über Jahrzehnte ein gefragter Mann. Denn sein berufliches Leben findet in der Kunststoffbranche statt - als Techniker und Konstrukteur. Seit einigen Jahren ist er nur noch als Mitflieger dabei, als Co-Pilot immer noch voll bei der Sache.


Rupert Feifel mit Vorstandsvorsitzendem Helmut Albrecht (li.) und Schriftführer Arnim Schaffitzel (re.)

 

Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden Gerhard Becker, Gerolf Giuliani (beide Bopfingen), Günther Martin (Waiblingen) und die langjährige Flugleiterin Marion Schmidt (Neresheim) geehrt. Ihnen wurde für die 50-jährige Mitgliedschaft die Karl-Weihermüller-Medaille verliehen.

Für 40 Jahre Mitgliedschaft: Dieter Walz (Schw. Gmünd) und Karl-Heinz Krüger (Ulm).

25 Jahre Mitglied im LSR Aalen sind Martin Bernhard (Mögglingen) , Steffen Schwarzer (Ebnat), Heinz Steinforth (Neresheim), Andreas Trümper (Nördlingen) und Roman Vogt (Heidenheim).

Der Vorstandsvorsitzende Dr. Helmut Albrecht und Schriftführer Arnim Schaffitzel nahmen die Ehrungen vor. Albrecht zeigte sich in seiner Ansprache stolz auf die langjährige Mitgliedschaft so vieler Mitglieder. „Die Fliegerkameradschaft ist ein hohes Gut und wird im Luftsportring traditionell sehr großgeschrieben!“

Ganz links, LSR-Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Albrecht, Gerhard Becker, Martin Bernhard, Karl-Heinz Krüger, Fritz Hachtel, Gerolf Giuliani, Heinz Steinforth, Rupert Feifel, Andreas Trümper, Marion Schmidt, Roman Vogt, Steffen Schwarzer, Dieter Walz ganz rechts